| Veranstaltung: | Vierte Mitgliederversammlung 25/4 (Jahreshauptversammlung) |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | TOP 4.5. Wahl der Beisitzenden (Quotierung abhängig von 4.2/4.3/4.4) |
| Antragsteller*in: | Luna Sahling |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 06.11.2025, 16:27 |
B8: Luna Sahling
Selbstvorstellung
(Unter meiner Bewerbung findet ihr den Text in einfacher Sprache übersetzt mit
https://www.leichte-sprache-uebersetzer.de/)
„Papa, aber ich hasse doch Politik.“
Diesen Satz habe ich in einer mehrstündigen Diskussion mit meinem Vater
wahrscheinlich ein Dutzend Mal gesagt. Es ging darum, warum ich nicht endlich
einer Partei beitrete. Eine Woche später war ich bei meinem ersten Treffen der
Grünen Jugend. Einen Monat später saß ich auf meinem ersten LJK und debattierte
beim Mittagessen darüber, ob sich die Union überhaupt noch konservativ nennen
darf.
Seitdem ist ein halbes Jahr vergangen und mir wurde immer klarer, wie wichtig es
ist, dass sich junge Menschen politisch engagieren. Besonders, weil die Stimmen
von Schüler*innen immer wieder überhört werden. Wenn Azubis und Studis
kostenlosen ÖPNV bekommen sollen, dann gilt das selbstverständlich auch für
Schülis. In Zeiten des demografischen Wandels, in denen die Jüngsten in unserer
Gesellschaft kaum politisches Gewicht haben, weil sie nicht wahlberechtigt sind,
müssen wir umso lauter, umso stachliger werden. Deshalb möchte ich nicht nur in
München, sondern spezifisch im Vorstand der Grünen Jugend München eine Stimme
der Schüler*innen sein.
Ich bin passionierte Rollerfahrerin – ein elektrischer Vesparoller, nicht E-
Scooter! Das liegt vor allem an einem Umstand: Ich wohne in Allach-Untermenzing
und teilweise in Stockdorf. Beides keine zentralen Gegenden, beide schlecht an
den ÖPNV angebunden. Je nach Tageszeit brauche ich rund 50 Minuten zur Schule –
für gerade einmal fünf Kilometer. Ich bin damit kein Einzelfall. Wer nicht an
der Stammstrecke oder an einer U-Bahn wohnt, braucht für den Weg zur Arbeit, zur
Uni oder einfach zu Freund*innen oft eine Stunde. In einer Millionenstadt wie
München ist das ein Armutszeugnis. Eine schlechte Anbindung bedeutet nicht nur
lange Wege, sondern oft auch: nicht die Wunschschule besuchen zu können. Und
genau da beginnt soziale Ungerechtigkeit. Mobilität ist Bildungsgerechtigkeit –
und beides darf in einer Stadt wie München kein verhandelbares Add-On sein.
Zum Glück bin ich Münchnerin! Das war mein erster Gedanke nach der letzten
Bundestagswahl, bei der die AfD hier unter zehn Prozent blieb. Versteht mich
nicht falsch – das sind zehn Prozent zu viel! Aber in Zukunft wird sie wohl eher
über zehn Prozent liegen. Genau deshalb wird gelebter Antifaschismus immer
wichtiger. Und der beginnt vor Ort – in unseren Schulen, in unseren
Stadtvierteln, in unserem Verband. Das wird eine essenzielle Aufgabe des
Kommunalwahlkampfs. Wir müssen die AFD politisch stellen – wie es so gerne von
Alt-Grün gesagt wird. Für mich steht dahinter aber kein leeres Versprechen. Wir
müssen Bildungsarbeit fördern, die Infrastruktur verbessern und für uns selbst
erkennen, dass im Kampf gegen den Faschismus ein Wechseln der Wähler*innen
zwischen den progressiveren Parteien nicht die Lösung ist, sondern ein radikaler
Linksrutsch!
Genau das ist unsere Pflicht: in München sichtbar, laut und handlungsfähig zu
sein, um Gerechtigkeit, Bildung und Demokratie für alle durchzusetzen.
Und ja, Politik hasse ich immer noch, zumindest manchmal. Aber heute weiß ich:
Ich kann Teil der Veränderung sein, damit Politik irgendwann wirklich ein
Wettstreit der besseren Ideen und nicht welche Partei die schönsten Farben hat!
Wenn ihr noch Fragen, zu mir, meinen politischen Postionen oder andere Belange
habt meldet euch gerne <3
instagram: @themoon_iscalling_
telegram: @Themoonis_calling
Abkürzungen
LJK: Landesjugendkongress
ÖPNV: Öffentlicher Personennahverkehr (Tram, Bus etc.)
Meine Bewerbung in einfacher Sprache:
Mein Vater wollte, dass ich einer Partei beitrete.
Ich habe gesagt:
Ich hasse Politik.
Aber eine Woche später war ich bei der Grünen Jugend.
Das sind junge Menschen aus der Partei Die Grünen.
Seit 6 Monaten mache ich Politik.
Ich habe viel gelernt.
Junge Menschen müssen sich mehr für Politik interessieren.
Schüler*innen werden oft übersehen.
Das ist nicht richtig.
Häufig heißt es in Anträgen, dass Azubis und Studenten kostenlos Bus und Bahn
fahren sollen.
Schüler*innen werden da vergessen.
Das ist unfair.
Viele junge Menschen dürfen nicht wählen.
Sie sind zu jung.
Darum müssen wir lauter werden.
Wir müssen mehr kämpfen.
Ich will die Stimme von Schüler*innen sein.
Darum bin ich im Vorstand von der Grünen Jugend München.
Ich fahre Roller zur Schule.
Ich wohne weit weg von der Stadt.
Darum brauche ich 50 Minuten zur Schule.
Der Weg sind nur 5 Kilometer.
Viele Menschen brauchen so lange.
Sie fahren zur Arbeit oder zur Uni.
Das ist schlecht für eine große Stadt wie München.
Wer schlecht mit Bus und Bahn fahren kann, hat Probleme.
Er*Sie kann nicht zur Wunsch-Schule gehen.
Das ist ungerecht.
Gute Verkehrs-Verbindungen sind wichtig.
Das muss für alle da sein.
Bei der letzten Wahl hat die AfD wenig Stimmen bekommen.
Die AfD ist eine schlechte Partei.
Sie ist gegen andere Menschen.
Das war gut.
Aber 10 Prozent sind immer noch zu viel.
Wir müssen gegen die AfD kämpfen.
Das geht in unseren Schulen.
Das geht in unseren Stadt-Teilen.
Das geht in unseren Vereinen.
Das ist wichtig für die nächste Wahl.
Wir müssen mehr für Bildung machen.
Wir müssen die Stadt besser machen.
Das ist der beste Kampf gegen die AfD.
Das ist unsere Aufgabe in München.
Wir müssen für Gerechtigkeit kämpfen.
Wir müssen für gute Bildung kämpfen.
Wir müssen für Demokratie kämpfen.
Manchmal mag ich Politik nicht.
Aber heute weiß ich etwas anderes.
Ich kann mithelfen.
Dann wird Politik besser.
Politik soll ein Kampf werden.
Das heißt:
Menschen streiten um die besten Ideen.
Es soll nicht darum gehen:
Welche Partei hat die schönsten Farben?
Habt ihr Fragen zu mir?
Oder zu meinen politischen Meinungen?
Dann schreibt mir gerne.
Dieser Text wurde mit dem Leichte Sprache Übersetzer vereinfacht:
https://www.leichte-sprache-uebersetzer.de/
- Bewirbst Du Dich auf einen FLINTA* oder offenen Platz?:
- offener Platz
- Identifizierst Du Dich als FLINTA*-Person?:
- Ja
- Identifizierst Du Dich mit einer oder mehreren von struktureller Diskriminierung betroffenen Gruppen?:
- Ja
- Alter:
- 17
- Hobbys:
- Lesen, kochen, Podcasts hören